sieht. Dann sitzt man eher ehrfürchtig
davor und weiß eigentlich in diesem
Moment schon, dass gleich musika-
lische Glanzleistungen folgen werden.
Das schafft die bloße Hardware na-
türlich nicht, aber wenn man sich die
Funktionsweise
des
Aeris-Wandlers
genauer ansieht, wird einem das schnell
klar.
Die eigentliche DAC-Platine nimmt
nur einen kleinen Teil des Gehäuses
ein, der Rest bleibt massives, aus einem
Block herausgefrästes Aluminium. Das
bedeutet, dass die Elektronik von einer
dicken Metallwand umgeben ist und
somit perfekt gegen äußere elektrische
Einflüsse geschirmt und thermisch auf
der sicheren Seite ist.
Und was mir richtig gut gefällt: Er bie-
tet aus technischer Sicht eine Menge
Überraschungen und alternative Lö-
sungsansätze. Man hat sich nicht da-
rauf beschränkt, einfach die teuersten
Bauteile zu kaufen und die in ein mög-
lichst aufwendiges Gehäuse zu stopfen,
sondern hat viel Hirn angewendet, um
einen Traum von einem Wandler zu
schaffen. Da man sich durchaus darü-
ber im Klaren war, dass man zwar die
besten analogen Vorverstärker der Welt
entwickeln und bauen kann, auf der di-
gitalen Domäne jedoch wenig Erfah-
rung hat, kontaktierte Jeff Rowland mit
Thomas Holm einen Mann, der diese
Lücke zu stopfen wusste. Der junge
Holländer ist ein hervorragend beleu-
mundeter Auftragsentwickler, der sich
im digitalen Sektor pudelwohl fühlt
und erfrischend neue Ansichten und
Ansätze parat hat.
Begutachtungen
Wer sich dann irgendwann mal an den
wunderschönen Buchsen sattgesehen
hat, fängt dann an, sie zu zählen und
sich einen Überblick zu verschaffen.
Das Nichtvorhandensein von AES/
EBU erklären die Aeris-Entwickler
recht plausibel mit einem Schlagwort,
das ich prinzipiell absolut richtig finde:
Impedanzanpassung. Wenn man sich
streng an eine 75-Ohm-Welt hält, also
immer den richtigen Wellenwiderstand
Mit der Fernbedienung könnte man Nägel
in die Wand schlagen, auch hier sind feine
Knöpfe mit sattem Druckpunkt verbaut
von Quelle über Kabel bis in Verbrau-
cher realisiert, hat man die beste Über-
tragungsstrecke. Dotiert man das nun
mit einer 100-Ohm-Eingangsbuchse
wie es AES/EBU nun mal ist, ver-
schenkt man ein wenig von diesem
Vorteil. Irgendwie
auch einzusehen.
Deswegen hat sich Jeff Rowland auch
viel lieber auf BNC-Verbindungen ein-
gelassen, die in dieser Konfiguration
den Vorteil mitbringen, die Quelle weit
weg vom DAC platzieren zu können -
ist ja manchmal nötig.
Zu meiner Überraschung arbeitet die
USB-Anbindung
adaptiv. Ich
hatte
eigentlich gedacht, so was wird nicht
mehr
angewendet,
doch
kann
ich
durchaus nachvollziehen, warum man
das tut. Der Vorteil liegt darin, dass
man dem Kunden keine Treiberinstal-
lation zumuten muss, denn der Aeris
verbindet sich plug&play mit jedem
Betriebssystem.
Bis 96 kHz ist man auf jeden Fall auf
der sicheren Seite, bis dahin werden
alle vorkommenden Abtastraten na-
tiv unterstützt. Gegen adaptive USB-
Anbindung ist ja schließlich nichts zu
sagen, wenn man es schafft, den Jitter
niedrig zu halten. Als Interface kommt
ein Texas TA1020B zum Einsatz, der
Jitter bereits im Chip auf dem Leib
rückt.
Das
Aeris-Entwicklungsteam
fand in diesem Chip während der Ent-
wicklungsphase
noch
einige
Fehler,
die man schließlich am runden Tisch,
gemeinsam mit Abgesandten von Te-
xas Instruments, aus dem Chip ver-
bannte. Dann war er perfekt genug für
die Rowland-Crew, die nun hauseigene
Firmware brachte
nochmals
extrem
verbessertes Jitterverhalten. Und die
Zeitfehler, die dann noch im Signal ihr
Ungemach treiben, werden in einem
wirkungsvollen zweiten Schritt elimi-
niert, den auch die S/PDIF-Signale
durchfahren. In einem FPGA (dem
aus anderen höchstwertigen HiFi-Ge-
räten bekannten Xilinx Spartan) wird
Gehörtes:
- Youn Sun Nah
Lento
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
- Henrik Fleischlader Band
Henrik Fleischlader Band Live
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
- Bill Carrothers
Castaway
(FLAC, 88.2 kHz, 24 Bit)
- Stoppok Plus Worthy
Grundvergnügen
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
- Helge Lien Trio
Natsukashii
(FLAC, 192 kHz, 24 Bit)
- Hoff Ensemble
Quiet Winter Night
(FLAC, 192 kHz, 24 Bit)
- Led Zeppelin
Celebration Day
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
- Nils Landgren
Sentimetal Journey
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
Edelste Buchsen geben das analoge Signal
aus, allein das ist schon eine Augenweide
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